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Kommunales Netzwerk Grundstücksentwässerung

Planungsgrundsätze zur Drosselkalibrierung

Posted 21. Juli 2023
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Drosseleinrichtungen bilden einen grundlegenden Bestandteil der Kanalnetze, respektive der Misch- und Regenwasserbehandlungsanlagen. Durch die bestmögliche, technisch korrekte und effiziente Nutzung der verfügbaren Volumina in den Kanalnetzen, Regenbecken oder auch Stauraumkanälen gilt es Mischwasserabschläge zu vermeiden bzw. zu reduzieren, vorgegebene Grenzwerte einzuhalten und schlussendlich negative Umwelteinflüsse durch einen erhöhten Schadstoffeintrag über den Abwasserpfad zu verhindern. Durch die verbauten Drosseleinrichtungen können diese Volumina effizient genutzt und negative Umwelteinflüsse vermieden werden.

Ist die korrekte Funktion der Drosselorgane nicht gewährleistet, ist mit einem stark verändertem Abflussverhalten im Kanalnetz, den Behandlungsanlagen oder den Regenbecken zu rechnen. Hier kann es zu überhöhtem oder auch stark reduziertem Abflussverhalten kommen.

Wie sämtliche Komponenten der Siedlungsentwässerung sind auch Drosselorgane nach den allgemein anerkannten Regeln der Technik zu betreiben, zu inspizieren und zu warten. Die korrekte und betriebssichere Funktionsweise steht im Einklang mit den spezifischen gesetzlichen Vorgaben. So fordert die Wasserrahmenrichtlinie die Reduzierung von Schadstoffeinträgen in die Flusssysteme. Es gilt hier das Verschlechterungsverbot für die Wasserqualität in den Flusssystemen. Ergänzend hierzu kommen die spezifischen Regelungen in den einzelnen Bundesländern hinzu,  so beispielsweise die Eigenkontrollverordnungen u.a. in den Bundesländern Bayern, Hessen oder Nordrhein-Westfalen.

Planungsgrundsätze und Beispielausschreibung

Planungsgrundsätze für die Ausschreibung von Ingenieurleistungen zur Drosselkalibrierungen können als Hilfestellung für die kommunalen Verantwortlichen dienen. Die jeweiligen vergaberechtlichen und wasserrechtlichen Grundlagen in den Bundesländern sind jedoch individuell zu berücksichtigen. Die Planungsgrundsätze bieten eine erste Orientierung für die Vergabe von Leistungen zur Kalibrierung von Drosseleinrichtungen. Um die Ausschreibung zu unterstützen, kann ein Beispiel-Leistungsverzeichnis eine erste Orientierung bieten:

Planungsgrundsätze Drosselkalibrierung

Liste der Bauwerke und Drosseleinrichtungen

Drosselkalibrierung Beispielverzeichnis

Hinweisleitfaden und weitere hilfreiche Dokumente

Im Rahmen des IKT-Warentest wurden sechs hydromechanische Drosseleinrichtungen für Regenbecken vergleichend untersucht. Die Ergebnisse des Warenetestes wurden in zwei Berichten aufgearbeitet, ein Langbericht mit ausführlichen Informationen und dem Kurzbericht.

Dieser Kurzbericht stellt gleichzeitig den Hinweisleitfaden „Hinweisleitfaden für Bau und Betrieb von Drosseleinrichtungen“ des Landes Nordrhein-Westfalen dar:

Hinweisleitfaden für Bau und Betrieb von Drosselorganen

IKT-Warentest: Drosseleinrichtungen an Regenbecken (Langbericht)

Checklisten aus dem Hinweisleitfaden

Darüber hinaus enthält der Hinweisleitfaden die Checklisten für Betrieb, Wartung und Inspektion von Drosseleinrichtungen. Zur Übersicht hier die vereinzelten Checklisten, sodass diese zur freien Verfügung stehen und im eigenen Abwasserbetrieb genutzt werden können:

Checkliste: Drosselorgane

Checkliste: Zugänglichkeit und Betrieb

Checkliste: Vermeidung von Verlegung

Checkliste: Wartung und Instandhaltung

Aus dem IKT: Staatlich anerkannte Prüfstelle für Durchflussmessung

Die Durchführung der regelmäßig erforderlichen Prüfungen bietet die staatlich anerkannte Prüfstelle für Durchflussmessung des IKT ‑ Institut für Unterirdische Infrastruktur. Kontaktieren Sie gerne bei Rückfragen unseren Kollegen Marcel Goerke:
Zur IKT-Prüfstelle für Durchflussmessung

Tipps aus der Praxis von Marcel Goerke

„Die Kalibrierung von Drosseleinrichtungen bedarf einer guten Vorplanung. Zur Durchführung der Kalibrierung ist beispielsweise ein Einstau des Beckens notwendig, sodass die hydraulische Kalibrierung erfolgen kann. Eine gute Vorplanung hilft dabei beiden Seiten. Der Auftraggeber weiß, welche Vorbereitungen für die Kalibrierung notwendig sind. Die Mitarbeiter der Prüfstelle müssen, wenn die Vorbereitung stimmt, nur einmal anrücken. Das spar am Ende eben Zeit, verringert den Aufwand und somit in letzter Konsequenz auch Geld. Die Checkliste aus dem Leitfaden können dem Netzbetreiber weiterhin dabei helfen, sich einen guten Überblick über die eigenen Drosseleinrichtungen (z.B. Anzahl, Arten, technische Kennwerte, Zugänglichkeiten, etc.) zu verschaffen. Das hilft dem eigenen Personal und unterstützt bei der Vergabe der Kalibrierungsleistungen. Abschließend die Empfehlung, die Vergabe der Drosselleistungen frühstmöglich im Jahr in die Wege zu leiten, je eher desto besser. Das hilft beiden Seiten!

*Hinweis: Bitte beachten Sie, dass die hier recherchierten Musterdokumente nur allgemeine Beispiele sind und die genauen Anforderungen je nach spezifischen Vorschriften und Gesetzen der jeweiligen Region variieren können. Für spezifischere Informationen oder Vorlagen sollten Sie sich an die zuständigen Behörden wenden.

 

 

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