Dezentrale Anlagen: Reifenabrieb, Schwermetalle, Mikroplastik können Gewässer belasten
Reifenabrieb, Schwermetalle, Mikroplastik oder Streusalz gelangen über Straßen und Plätze direkt ins Wasser. Unbehandelte Abflüsse können somit in letzter Konsequenz Gewässer erheblich belasten. Spätestens mit der Einführung der DWA-A/M 102 ist klar: belastete Niederschlagsabflüsse (Kategorie II und III) müssen systematisch behandelt werden.
Doch zentrale Lösungen wie große Regenklärbecken sind insbesondere in dicht bebauten Räumen aufgrund des großen Flächenbedarfes oft nicht realisierbar. Dezentrale Niederschlagswasserbehandlungsanlagen (NBA) nehmen daher eine wichtige Rolle zur Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben und der Reduzierung von Umweltbelastungen ein.
Vielfalt der Systeme – Herausforderung für die Praxis
Die Welt der dezentralen Anlagen ist so vielfältig wie die Flächen, die sie entwässern:
- Sedimentationsanlagen sorgen dafür, dass grobe Partikel zuverlässig abgeschieden werden.
- Filteranlagen gehen noch einen Schritt weiter und halten selbst Feinstoffe, Schwermetalle oder Mikroplastik zurück.
- Kompakt- und Kombinationssysteme verbinden mehrere Verfahren und zeigen, dass Technik auch flexibel und kreativ sein kann.
Für fast jeden Fall gibt es bereits eine Lösung – und ständig kommen neue Systeme auf den Markt
Ob für kleine Dachflächen, vielbefahrene Straßen oder ganze Gewerbegebiete – für Betreiber und Kommunen bedeutet das:
- Planungssicherheit ist schwierig, weil es bisher kaum vergleichbare Leistungsdaten gibt.
- Betrieb und Wartung sind je nach Anlagentyp unterschiedlich aufwendig – mit direkten Folgen für Personal und Budget.
- Investitionsentscheidungen müssen unter großem finanziellem Druck getroffen werden: In NRW allein stehen in den nächsten Jahren Milliardeninvestitionen an.
Milliardenmarkt mit Verantwortung – Warum Transparenz entscheidend ist
Allein im Bundesland Nordrhein-Westfalen stehen in den kommenden Jahren Investitionen von mehreren Milliarden Euro an, um die gesetzlichen Anforderungen an die Regenwasserbehandlung zu erfüllen. Das bedeutet: Hohes Marktpotenzial – zeitgleich aber auch eine große Verantwortung für Kommunen, Ingenieurbüros und Hersteller.
Abgesicherte Informationen sind für Kommunen wichtig, um ineffiziente Investitionen und hohe Betriebskosten zu vermeiden und die richtigen Anlagen für den richtigen Einsatzfall zu errichten.
Was fehlt, sind unabhängige, vergleichende Daten zur Reinigungsleistung, Wartungsfreundlichkeit und Wirtschaftlichkeit der Systeme.
Wissen schafft Sicherheit – das Projekt DeNiBa: Warentest für dezentrale Anlagen
Noch fehlt aber oft die Transparenz:
- Welche Anlage leistet was?
- Wie aufwendig ist der Betrieb?
- Welche Systeme sind besonders wartungsfreundlich?
Genau hier setzt das Pilotvorhaben DeNiBa an: In einem praxisnahen Warentest werden unterschiedliche Anlagentypen untersucht – nicht nur im Labor, sondern auch unter realen Bedingungen. Das Ziel:
- belastbare Vergleichsdaten für Kommunen und Netzbetreiber,
- konkrete Hinweise zu Betrieb, Wartung und Lebenszykluskosten,
- mehr Transparenz bei Investitionsentscheidungen.
Aufruf an Kommunen und Betreiber – Jetzt mitmachen!
Damit die Ergebnisse wirklich praxistauglich werden, braucht das Projekt Ihre Unterstützung – engagieren Sie sich als Netzbetreiber
- der Baustellen oder Flächen zur Verfügung stellt,
- der seine Erfahrungen einbringt,
- im Lenkungskreis, um die Fragestellungen mitzugestalten.
Jede Perspektive zählt, um ein umfassendes und praxisgerechtes Bild zu schaffen. Ihre Teilnahme bringt nicht nur Wissen für die Branche, sondern vor allem Sicherheit für Ihre eigenen Investitionen.
Jetzt mitmachen – und gemeinsam Standards für die Zukunft setzen!
Info-Tag Warentest: „Dezentrale Niederschlagswasserbehandlungsanlagen“ am 16.12.2025 – Programm und Anmeldung
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